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Donnerstag, 12. Juni 2008: Bern – Thun
(Tagesleistung: 33,1 Km, 2,42 h Sattelzeit, 173 Hm, Temp.: 16- 21°C bewölkt)
Es gibt wie überall auf unserer Tour ein reichhaltiges Frühstücksbufet. Wir bevorzugen ein Bircher Müsli, das gibt Kraft und Ausdauer. Die brauchen wir jetzt, denn zuerst geht es innerhalb der Stadt Bern ziemlich bergauf, bevor es an der Stadtgrenze genauso rasch wieder bergab geht. Den Velofahrer ärgern solche unökonomische Routenführungen. Er möchte gern die gewonnene Höhe möglichst lange halten. Die Abfahrt führte uns ins Belpmoos zum Flughafen Bern-Belp, der schweizerischen Hautstadt, aber mehr dem Flugplatz einer Bananenrepublik ähnelt. Das macht aber nichts, denn die Romantik des Kleinen weckt trotzdem das Fernweh.
Momentan ist hier bedingt durch die Fußball-EM mehr Betrieb als sonst. Man könnte hier den Fußballstars sehr nahe kommen. Keine Fans und Fotografen weit und breit, obwohl die Mannschaftsbusse schon wartend bereit stehen. Da wir keine Fans sind, radeln wir nun in der Ebene weiter und sogar die Sonne hat sich wieder durch die Wolken gefressen und straft die Wettervorhersage Lügen. Da heute keine lange Distanz wartet, rollen wir gemütlich durch die sauberen Dörfer, überqueren Aare und Eisenbahn, wechseln damit das Ufer, bleiben aber den Moränen fern. Eigentlich müssten schon die Berner Alpen zu sehen sein, doch der Dunst verhindert den Blick auf das Panorama. Dafür aber werden wir mit einer stark frequentierten Eisenbahnlinie bekannt gemacht. Es ist die Bern – Lötschberg – Strecke. Alle 5 Min. fährt ein Zug mit teilweise sehr hoher Geschwindigkeit, wobei nur die Güterzüge viel Lärm verursachen. Da macht die parallel laufende Autobahn mehr Lärm. Zum Glück muss sich unser Weg nur ein kurzes Stück die Richtung mit beiden teilen. Dafür nimmt die Besiedelung ab Heimberg wieder zu und zeigt uns damit an, dass wir uns Thun nähern. Zuerst aber passieren wir noch Steffisburg, das ohne Übergang mit Thun vermischt hat.
Bei der Ortseinfahrt von Thun begrüßt uns die Burg mit Fahnenschmuck. Es ist kurz nach Mittag. Wir sind zu früh, um schon im Hotel einzuchecken. Damit fällt die Entscheidung auf eine Stadtrunde und dabei finden wir mehrere Gaststätten, die im Freien zum Mittagessen einladen. Wir entscheiden uns für einen „Italiener“, direkt an der Kaimauer der Aare mit Blick auf die Burg. Trotz Sonnenschein ist ein wenig kühl geworden. Es ist schön, Zeit zu haben und sich treiben zu lassen. Einerseits hat man mit den Rädern einen größeren Aktionsradius, aber manchmal sind sie im Wege, wenn man z.B. eine schmale Holzbrücke betreten will. Schweizer sind zum Glück sehr tolerant mit Velofahrern und wie schon erwähnt, hat man alle Freiheiten. Gegen 15 Uhr suchten wir aber unser Hotel Elite auf. Unser Gepäck wartete schon auf uns und trotz wenig Anstrengung genossen wir die Dusche und machten uns stadtfein. Adele und ich bummelten auf die Burg, wurden dabei von einem kurzen Regenschauer erwischt und mussten uns kurz unterstellen. Dadurch kamen wir zu spät zum Museum. Es schloss gerade seine Pforten. So kamen wir in den Genuss, uns die Stadt genauer zu erschließen. Von der Burg der Altstadt führt eine gedeckte Treppe und endet in einer Gasse, die Verkaufsläden auf 2 Ebenen besitzt. Das dürfte ziemlich einmalig sein. Weit vorstehende Dächer schützen zudem vor Niederschlägen und so kann man bei fast jedem Wetter die Auslagen begutachten. Ich entdeckte einen Apple-Laden und wurde von Adele verlassen. Sie hatte einen Termin mit einer Fußballübertragung. Man hätte es auch in einem der vielen Lokale an der Aare im Freien anschauen können. Es war uns aber zu kühl. Ich setzte so allein meine Stadtbesichtigung fort und kam in den Genuss eines Zwischenhochs. Die Sonne erhellt das ganze Ortsbild und bescherte mir prachtvolle Fotos von der Stadtarchitektur. Zum Abendessen fanden wir ein originelles Lokal in der Altstadt, welches uns eine leckeres Abendessen und eine Fußballübertragung.
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