viele Informationen über den beliebten Aare-Radweg in der Schweiz
  • Bunte Häuserfassaden in der Altstadt von Aarberg.
  • Spaziergänger auf einem bewaldeten Abschnitt des Aare-Radwegs.
  • Die aus dem Jahr 1557 stammende, gedeckte Holzbrücke von Aarberg, im Hintergrund der Kirchturm.

Reiseinfos über die Orte auf den Etappen

Oberwald - Gletsch - Grimselpass - Meiringen, ca. 45 km

Die  Aare-Route beginnt offiziell in Gletsch, das auf 1757 m  ü.M. direkt am Fuß des imposanten Rhonegletschers liegt. Dieser Ort ist aber nur ab Juli per  Postauto erreichbar. Unser Start für die Radreise befindet sich  deshalb in Oberwald, 7 km  und 400 Höhenmeter von Gletsch entfernt. Gleich nach dem Start beginnt  der Anstieg nach  Gletsch und zum Grimselpass (2165m). Im Jahr 1894 fuhr die erste Postkutsche über die neueröffnete Grimselpassstraße.
Die 22 km lange Abfahrt hinunter nach Innertkirchen führt durch eine grossartige Gebirgskulisse. Auf der Radstrecke liegen der Grimselsee und der Räterichsbodensee. Diese Stauseen gehören zu den Grimselkraftwerken, die auch besichtigt werden können. Kurz darauf können Sie mit einer steilen Standseilbahn eine Fahrt hinauf zum Gelmersee machen. Zwischen Innertkirchen und Meiringen kann man der spektakulären Aareschlucht einen Besuch zu Fuss abstatten. Der Fluss hat sich tief in das Gestein eingegraben und eine bizarre Klamm geformt. Ein gut gesicherter Weg erschließt die 1400 m lange und bis zu 180 m tiefe Schlucht. Für den Weg hin und zurück sollte man eine Stunde einplanen.


Meiringen - Iseltwald - Interlaken, ca. 30 km

Die Kurzetappe entlang dem verkehrsfreien Südufer des Brienzersees lässt genügend Zeit auch zu einem erfrischenden Besuch der Giessbachfälle und einem Zwischenhalt in Iseltwald. Der Brienzersee mit seinen je nach Witterung in allen Grüntönen schimmernden Wasserfläche ist an diesem Tag ein attraktiver Wegbegleiter. Sie können auch einen kurzen Ausflug nach Brienz machen, das direkt am grünblauen Brienzersee in mitten einer wunderschönen Berglandschaft liegt. Iseltwald am Südhang des Brienzersee's gelegen ist das einzige Dorf am linken Seeufer. Die Region Interlaken, zwischen Thuner- und Brienzersee und zu Füssen des imposanten Dreigestirns „Eiger, Mönch und Jungfrau“, ist für viele Besucher aus aller Welt seit Jahrzehnten Ziel und Ausgangspunkt aller Ferienträume.


Interlaken – Thun, ca. 28 km

Den Start zur Fahrt entlang dem Thunersee kann man ruhig in die Nachmittagsstunden verlegen, denn Thun ist nur eine Halbetappe entfernt. Unterwegs lässt sich das berauschende Panorama mit schneebedeckten Gipfeln, tiefblauer Wasserfläche, vom milden Klima profitierenden Rebbergen und dunkelbraun gegerbter Chalets in Musse bewundern.
Nach wenigen Kilometern erreicht man das direkt am Thuner See gelegene Leissingen mit seiner sehenswerten,  historischen Sägemühle. Das ebenfalls am See gelegene Spiez hat gleich drei Museen: Festungsmuseum Faulensee, Festungswerk Hondrich und das Schloss Spiez. In dem zu Thun gehörnden Örtchen Allmendingen gibt es zwei Schlösser mit einer interessanten jahrhundertealten Vergangenheit. Schließlich erreichen Sie Thun. Neben der wunderschönen Lage am Thunersee bietet die Kyburgstadt das berühmte Schloss Thun, eine herrliche Altstadt und ein mediterranes Ambiente in der Innenstadt


Thun - Bern, ca. 30 km

Ab Thun treten die schneebedeckten Gipfel zurück, der Blick schweift ungehindert über die weite Ebene des Aaretals. Kiesen hat bedingt durch seine sehr alte Bausubstanz einen idyllischen Ortskern. Im Milchwirtschaftlichen Museum ist eine alte Käserei nachgebildet. Wohlbestellte Felder künden den Übergang vom Berner Oberland ins Schweizer Mittelland an. Gut signalisiert weist die Aare-Route dem Velofahrer den Weg mitten in die Bundesstadt Bern. Das mittelalterliche Stadtbild ist ins Verzeichnis der Unesco-Weltkulturgüter aufgenommen. Sehenswert sind die vielen Laubengänge, der Zytgloggeturm, das Münster, das Bundeshaus und der Bärengraben.


Bern - Biel, ca. 50 km

Hinter Bern grüsst der Wohlensee – und nun beginnt ein munteres Wechselspiel  zwischen Naturparadiesen und Stromgewinnung. Das Wasser des schmalen und künstlich aufgestauten Wohlensees treibt ein Wasserkraftwerk an und dient vielen Wasservögeln als Überwinterungsplatz. Das Städtchen Aarberg wurde im Jahre 1220 gegründet und besitzt ein mittelalterliches Stadtbild.
Der 1878 gegrabene Hagneck-Kanal lies fortan die Aare in den Bieler See fließen und entwässerte gleichzeitig das damals größte Niedermoor der Schweiz. Das dadurch neu gewonnene Land im Großen Moos ist heute das Gemüseland. Die letzten 10 km bis in die Uhrenmetropole Biel folgt der Radweg dem schönen Bieler See. Im zweisprachigen Biel sind die Altstadt und die Museumsmeile lohnenswerte Ziel.


Biel - Solothurn, ca. 34 km

In Biel trifft die "Mittelland-Route", die schweizer Veloroute Nr. 5, auf den Aare-Radweg. Zwischen Biel und Büren wurde der Aarelauf im Rahmen der Juragewässerkorrektionen begradigt. Entlang dieses "Nidan-Büren-Kanals" verläuft auch der Aare-Radweg. Die Altstadt Bürens ist ein nationales schweizer Kulturgut. Sehenswürdigkeiten sind das Schloss der ehemaligen Landvögte, das Rathaus, die beiden Stadtbrunnen, das Ortsmuseum “Spittel”, die Lauben an der Hauptgasse und eine mächtige Holzbrücke, die über den Fluss führt. In Altreu erfreut man sich an den vielen Störchen, die hier auf den Bauernhäusern nisten. Durch die Vogelwarte Sempach wurden Störche schon 1948 in Altreu angesiedelt. Heute leben in der ganzen Schweiz wieder ca. 200 dieser langbeinigen Vögel. Die Stadt Grenchen liegt am Fuße des Juras. Seine Uhrenindustrie mit einigen international sehr bekannten Uhrenmarken ist seit über 150 Jahren im Ort ansässig. Nun windet sich der Fluss in vielen Schlaufen durch ein fruchtbares Land der Stadt Solothurn entgegen. Zu einem besonderen Erlebnis gehören die am Himmel kreisenden Störche von Altreu. Bald schon grüssen die Türme der Kathedrale von Solothurn aus der Ferne. Die Stadt des Barocks hat eine aussergewöhnlich gut erhaltene Altstadt. Die St.-Ursen-Kathedrale und die Stadttore Baseltor und Bielertor sind nur einige der historischen Bauten.


Solothurn – Aarau, ca. 53 km

Zwischen Bielersee und der Mündung in den Rhein ist die Aare sehr stark durch die Erzeugung von Strom durch Wasserkraft geprägt. Ungefähr 90% des Flusses sind verbaut und Staudämme und kanalartige Abschnitte dominieren den ursprünglich unregulierten Flusslauf. Trotzdem hat der Aare-Radweg hier seinen ganz besonderen Reiz. Im kleinen, mittelalterlichen Städtchen Wangen überspannt eine alte Holzbrücke den Fluss. Durch die liebliche Flusslandschaft zwischen Berken, Aarwangen und Wolfwil führt der reizvolle Routenabschnitt weiter durch das Mitteland. Schon in geschichtlicher Zeit kreuzten sich in Aarwangen wichtige Handelsweg zwischen der Ost- und der Westschweiz. Die seltene Libellenart "Helm-Azurjungfer" kommt gerade in der Gegend um Aarwangen noch vor. Die Larven leben in kleinen Bächen, die der Aare zufliesen. In Wolfwil verkehrt im Sommer bei schönem Wetter eine von Muskelkraft betriebenen Personenfähre, die auch Radfahrer ans andere Aareufer bringt. Das Landschaftsbild bei Aarburg wird geprägt durch einen schmalen, aber steil aufragenden Felssporn, der bis an das Flussufer reicht und das Tal abriegelt. Olten besitzt eine gedeckte Holzbrücke und ist als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt eine typische Eisenbahnerstadt. Wichtige Museen sind das Kunstmuseum, das an den oltener Maler Martin Disteli erinnert und das Naturmuseum mit seinem Skelett eines Wollhaarmammuts. Rund 50 Brunnen befinden sich auf dem Gebiet der Stadt Olten. Jeder von ihnen hat seine ganz spezielle Geschichte. Um 1240 wurde Aarau von dem Geschlecht der Kyburger gegründet und ist heute die Hauptstadt des Kantons Aargau. Aarau wird auch die Stadt der schönen Giebel genannt. Ein Großteil der historischen Gebäude stammt aus der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert  und die Festung Aarburg gehört zu den Schweizer Baudenkmälern allerersten Ranges.


Aarau - Zurzach, ca. 53 km

Die Route folgt meist direkt dem Aarelauf und erreicht nach Brugg das „Wasserschloss“ der Schweiz, wo sich die drei Flüsse Limmat, Reuss und Aare vereinigen und 16 km später den Rhein erreichen. Brugg ist ein schweizerdeutsches Wort für "Brücke" und dieses Ziel hatten wahrscheinlich schon die Habsburger bei der Stadtgründung, denn Brugg entstand an einer Engstelle der Aare. In der Brugger Altstadt steht der Schwarze Turm. Über die römische Vergangenheit der Region informiert das Vindonissa-Museum. In Böttstein befindet sich das Kernkraftwerk Beznau, das 1969/1972 in Betrieb ging. Das Schloss Böttstein ist heute im Besitz der Stromgesellschaft. Der Klingnauer Stausee liegt kurz vor der Aaremündung und ist ein richtiges Vogelparadies. Über 270 verschiedene Vogelarten wurden hier schon beobachtet. Das von der Aare mitgeführte Sediment ließ den 1935 erbauten Stausee verlanden. Schilf und Büsche siedelten sich an und legten zusammen mit den offenen Wasserflächen den Grundstein für das reiche Vogelleben. Koblenz liegt an der Mündung der Aare in den Hochrhein, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland mit Waldshut-Tiengen als direkten Nachbarn. In Bad Zurzach endet unsere Reise auf dem Aare-Radweg. Es liegt nur 7 km flussaufwärts am Rhein und ist für sein Thermalbad bekannt.